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Warum mit Fluorid?

In den 1930er Jahren entdeckten Forscher, dass Kinder, die fluoridhaltiges Wasser trinken, wesentlich seltener von Karies betroffen waren. Als Ergebnis dieser Entdeckung wurde in den 1950er Jahren in den USA die erste fluoridhaltige Zahnpasta entwickelt. Seitdem ist Zahnpasta mit Fluorid das wirkungsvollste Mittel im Kampf gegen Karies. Trotzdem sind in den letzten Jahren kontroverse Diskussionen über die Verwendung von fluoridhaltiger Zahncreme zunehmend zu verzeichnen.

Ist Flouride in Zahnpasta Gesundheitsschädlich?

Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, dass Zahnpasta ohne Fluorid besser sein soll. Allerdings liegt diesen Gerüchten eine Verwechslung zugrunde.

Was sind Flouride?

Fluoride entstehen, wenn das gasförmige Element Fluor mit anderen chemischen Stoffen reagiert. Ein verbreitetes Missverständnis besteht darin, dass Fluoride aufgrund der giftigen Eigenschaften von Fluorgas ebenfalls als giftig angesehen werden. In Wirklichkeit ist Fluorgas jedoch stark ätzend und giftig, während Fluoride, die eine Verbindung aus Fluor und einem anderen Element wie Natrium darstellen, ihre toxischen Eigenschaften verlieren. Fluoride Salze, die auch im menschlichen Körper natürlicherweise vorkommen, sind auch in Speisesalz und als Spurenelement in schwarzem Tee oder Trink- oder Mineralwasser in unterschiedlichen, meist geringen Dosen enthalten.

Macht Fluoride in Zahnpasten krank?

Nein, Zahnpasta mit Fluorid macht nicht krank. Tatsächlich kann eine Zahnpasta mit Fluorid am wirksamesten dazu helfen, Karies vorzubeugen und den Zahnschmelz zu stärken. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) empfiehlt in ihrer Leitlinie vom April 2013 ausdrücklich fluoridhaltige Zahncremes. Der in Zahnpasten enthaltene Fluorid ist ein wichtiger Bestandteil der Zahngesundheit und kann helfen, den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Bakterien und Säuren zu machen.

Es gibt allerdings Bedenken, dass Fluorid schädlich sein kann. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn große Mengen davon eingenommen werden. Laut der Zeitschrift Ökotest müsste ein erwachsener Mensch, der 70 kg wiegt, mindestens 350 mg Fluorid aufnehmen, um erste Vergiftungsanzeichen zu bemerken. Dies würde bedeuten, dass er den Inhalt von etwa drei Zahnpastatuben herunterschlucken müsste. In diesem Fall würde der Körper mit Übelkeit oder Kopfschmerzen reagieren. Eine Gesundheitsgefährdung durch eine Zahnpasta mit Fluorid ist also unrealistisch, solange man die empfohlenen Dosierungen einhält und die Zahnpasta nicht verschluckt.

In Deutschland ist der Fluoridgehalt in Zahnpasten gesetzlich geregelt und darf maximal bei 0,15 Prozent liegen, bei Zahnpasten für Kinder sogar nur bei maximal 0,05 Prozent. Daher ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder beaufsichtigen und darauf achten, dass sie die empfohlene Menge an Zahnpasta verwenden. Kleine Kinder neigen dazu, mehr Zahnpasta auf ihre Zahnbürste aufzutragen, als notwendig ist. Eine zu hohe Dosis von Fluorid kann in diesem Zusammenhang unerwünschte Verfärbungen auf den Oberflächen der Zähne hervorrufen, die bräunlich aussehen können.

Ist Fluoride krebserregend?

Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Fluoride krebserregend sind. Es wurden viele Studien durchgeführt, um die möglichen Auswirkungen von Fluoriden auf die Gesundheit zu untersuchen, einschließlich Krebs, aber bislang gibt es keine schlüssigen Beweise dafür, dass Fluoride krebserregend sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bestätigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Fluorid in Zahnpflegeprodukten und einem erhöhten Krebsrisiko gibt. In Ländern, in denen das Trinkwasser mit Fluorid versetzt wird, gibt es auch keine Anzeichen für eine Zunahme von Krebserkrankungen aufgrund des Fluoridgehalts im Trinkwasser.

Zahncreme ohne Flouride

Es gibt jedoch auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen keine Fluorid-Zahncremes verwenden möchten. Einige bevorzugen zum Beispiel eine natürlichere Alternative, während andere empfindliche Zähne oder Allergien haben, die sie daran hindern, Fluorid zu verwenden. In solchen Fällen kann eine Fluorid-freie Zahnpasta eine geeignete Option sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Fluorid-freie Zahnpasta nicht so wirksam bei der Kariesprävention ist wie eine Zahnpasta mit Fluorid. Wer sich ohne Fluorid erfolgreich vor Karies schützen möchte, muss seine Ernährungs- und Zahnpflegegewohnheiten überprüfen, insbesondere den Konsum von Zucker massgeblich reduzieren.

Fazit:

Die geringe Menge an Fluorid in Zahnpasten ist nicht schädlich und kann sogar dabei helfen, Karies und anderen Zahnerkrankungen vorzubeugen. Insgesamt ist Zahnpasta mit Fluorid eine sichere und effektive Möglichkeit, die Mundhygiene zu unterstützen und die Zahngesundheit zu fördern. Es gibt keinen Grund zur Sorge, solange man die empfohlenen Dosierungen einhält und die Zahnpasta nicht verschluckt.

Ein Beitrag von Redaktion der Firma Imexnado GmbH

Quelle:

  1. Focus online: www.focus.de
  2. Dentalmagazin: www.dentalmagazin.de
  3. Zahnarztpraxis im Lehel: www.zahnarzt-lehel.de